Auf der Grundlage dieser Überlegungen wurden in einer Kooperation zwischen dem OFFIS-Institut, der Herzchirurgie im Klinikum Oldenburg und der Maquet Cardiopulmonary AG Software-Werkzeuge entwickelt, die das Personal der herzchirurgischen Intensivstation im Klinikum Oldenburg bei der täglichen Arbeit unterstützen. Insgesamt wurden im Rahmen dieses Projektes zwei Software-Komponenten entwickelt: Zum einen eine Komponente zur Übernahme und Integration von Labordaten und zum anderen eine Komponente zur Erstellung und Konfiguration von Verordnungsbögen.
Die Komponente zur Übernahme und Integration von Labordaten dient der Veranschaulichung der Informationen aller Laboruntersuchungen eines Patienten. Insgesamt bietet die Software drei Sichten auf die Labordaten: In der Untersuchungsansicht können alle Messwerte zu einer beliebigen Laboruntersuchung eines Patienten visualisiert werden, in der Kumulativansicht können alle Messwerte aller Laboruntersuchungen eines Patienten zusammen angezeigt werden, und in der Trendansicht wird die Entwicklung eines bestimmten Laborparameters über die Zeit in einem Diagramm dargestellt.
Die Komponente zur Erstellung und Konfiguration von Verordnungsbögen unterstützt das medizinische Personal der herzchirurgischen Intensivstation im Klinikum Oldenburg in der Verwaltung der an die Patienten zu verabreichenden Medikamente und beim Ausdruck der Verordnungsbögen. Auf diesen Verordnungsbögen sind alle einem Patienten in einem bestimmten Zeitraum zu verabreichenden Medikamente aufgelistet. Im Detail stellt die Software die folgende Funktionalität zur Verfügung:
- Rechnergestützte Verwaltung der auf der Station eingesetzten Medikamente (gruppiert nach Medikament, Wirkstoff und Gruppenzugehörigkeit)
- Festlegung von Standardvorgaben für jedes Medikament hinsichtlich Dosis, Applikationsform und Wiederholung der Verabreichung
- Verwaltung der Verordnungsbögen der Patienten der Station (Hinzufügen, Entfernen, detaillierte Spezifikation von verordneten Medikamenten)
- Ausdruck von Verordnungsbögen auf einem entsprechenden Drucker
- Verwaltung von so genannten Standardverordnungen, d. h. Schablonen von zu verordneten Medikamenten für Patienten, die eine häufig durchgeführte Standardbehandlung erhalten
Die beiden entwickelten Software-Komponenten wurden für Windows-Plattformen mit Hilfe der Programmiersprache Java entwickelt. Als relationales Datenbankmanagementsystem wird bei beiden Komponenten eine Oracle-Datenbank eingesetzt. Über die zwei folgenden Links gelangt man zu einem Screenshot der Labordaten-Komponente und zu einem Screenshot der Verordnungsbogenkomponente.
Nach dem Abschluss der Implementierungsarbeiten an der Komponente zur Übernahme und Integration von Labordaten wurde diese Komponente zu Testzwecken in der Programmiersprache C# reimplementiert, um einen Performancevergleich zwischen den Programmiersprachen Java und C# durchführen zu können. Über den folgenden Link gelangt man zu einem Screenshot der in C# programmierten Labordaten-Komponente.
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